[Translate to Chinesisch:] Die Wiener Ringstraße ist der schönste Boulevard der Welt. Nirgendwo sonst findet man so viele Repräsentationsbauten, Palais und Parks so dicht nebeneinander.
2015 feiert die Ringstraße ihren 150. Geburtstag. Am 1. Mai 1865 hat Kaiser Franz Joseph die Ringstraße eröffnet. Sie entstand an jener Stelle, wo früher riesige Stadtmauern das imperiale Zentrum Wiens vor Feinden schützten. Nun sollte hier das damals größte städtebauliche Konzept realisiert werden: Bauten kaiserlicher und erstarkender demokratischer Repräsentation wechselten sich mit Palais des aufstrebenden Bürgertums ab. Im Auftrag des Kaiserhauses wurden etwa Kunsthistorisches und Naturhistorisches Museum, Staatsoper, Neue Burg oder Burgtheater errichtet.
Als „Bauten fürs Volk“ entstanden Parlament, Rathaus und Universität. Die jüdische Bevölkerung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre vollen Rechte erlangte, hatte die Möglichkeit, Grundstücke entlang der Ringstraße zu erwerben und dort prachtvolle Palais zu errichten (z. B. Palais Ephrussi und Epstein). 27 Cafés beherbergte die Ringstraße in ihrer Hochblüte. Wien war um 1900 nicht nur eine der größten Städte Europas, sondern wurde auch zur Hauptstadt der Musik: Die Walzer- und Operettenklänge der Strauß-Dynastie erlangten Weltruhm.
Für das heutige Aussehen der Ringstraße zeichneten die besten Architekten verantwortlich: Theophil von Hansen, Heinrich von Ferstel, Gottfried Semper oder Carl von Hasenauer. Ihre Bauten errichteten sie im Stil des Historismus. All diese Prachtbauten erstrahlen heute noch in vollem Glanz. Der „Ring“ selbst hat sich im Laufe der vergangenen 150 Jahre aber verändert. Aus der eleganten Flaniermeile der Reichen und Schönen wurde ein moderner Boulevard für alle. Zahlreiche Veranstaltungen finden jährlich hier statt – von der Regenbogenparade bis zum Vienna City Marathon. Und der Abschnitt des Rings beim Donaukanal hat sich zu einem Hot Spot entwickelt: Eine urbane Lokalszene und moderne Architektur locken ein vor allem junges Publikum an.
Im Jubiläumsjahr 2015 wird in Wien der 150. Geburtstag der Wiener Ringstraße gefeiert. Zahlreiche Institutionen haben sich ein spezielles Programm überlegt: Die Secession widmet sich ihrer Baugeschichte (19.3.-11.10.2015).
Das Jüdische Museum Wien thematisiert die jüdische Geschichte des Rings (25.3.-4.10.2015).
Der Waschsalon im Karl-Marx-Hof zeigt die Schau „Die Ringstraße des Proletariats. Ein Gegenentwurf“ (21.5.-20.12.2015).
Das Architekturzentrum Wien zeigt das Wiener Baugeschehen im Nationalsozialismus, das auch Änderungen für die Ringstraße vorsah (19.3.-6.7.2015).
Sonderführungen gibt es im MuseumsQuartier Wien, im Kunsthistorischen Museum Wien, im Hofmobiliendepot und im Sigmund Freud Museum. Das Naturhistorische Museum weitet von April bis Ende 2015 seine Dachführungen (mit grandiosem Blick auf die Ringstraße) aus. Die Universität Wien feiert 2015 ihren 650. Geburtstag.
Infos: www.wien.info